Burnout- und Boreout-Syndrom bei der Katze!

Bei Hunden wird bereits seit längerem darüber berichtet, dass ein voller Wochenplan gespickt mit diversen Aktivitäten zu einem Burnout führen kann aber auch unsere lieben Katzen können daran erkranken und werden dadurch oft missverstanden!

Burnout-Syndrom

Eine sogenannte Überforderung entsteht, wenn eine gesunde Katze permanenten Stress ausgesetzt ist, dem sie nicht entkommen kann. Katzen sind Gewohnheitstiere und jede Art von Änderung kann zu einem Stressauslöser werden.

 

Mögliche Auslöser aus der Sicht von Katzen:
 Luna, 9 Jahre

„Plötzlich riecht alles so anders, gar nicht mehr nach mir und meinen Menschen, sondern nach dem lauten kleinen Ding, dem jede Sekunde des Tages Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn ich dann mal gestreichelt werden will, dann heißt es nur „Shh, shhh geh weg! Nicht zu nah ans Baby!“ Und der geliebte Tagesablauf … tja, wie war der nochmal? Schlafen wird ebenfalls überbewertet und außerdem, wer braucht schon Futter zu festen Tageszeiten? Gestern war ich auf meinem Katzenklo und habe mich furchtbar über das Gebrüll erschrocken. Vor diesem Ort habe ich jetzt Angst, da geh ich bestimmt nicht mehr hin, wenn ich mich erleichtern möchte! Der Stress schlägt mir auch sehr auf den Magen, ich bekomme davon Schmerzen!“

⇒ Unsauberkeit, Durchfall

Mitzi, 12 Jahre

„Mit meinen 12 Jahren bin ich nicht mehr so aktiv wie früher. Ich schlafe gerne auf meinem Lieblingsplatz am Fenster und lasse mich von der Sonne bescheinen oder beobachte Vögel. Ich liebe es, wenn meine Menschen mich zu einem ruhigen Spiel auffordern. Vor einiger Zeit habe ich meinen Katzenkumpel verloren, das hat mich sehr traurig gemacht. Aber seit ein paar Tagen ist da so ein Störenfried. Ein Jungspund, der mir dauernd zu nahekommt, obwohl ich eh schon pfauche und zeige, dass ich das nicht möchte. Er will es nicht kapieren! Egal was ich mache, er verfolgt mich. Wenn er so grob zu mir ist und ich mich dann doch wehren oder flüchten muss, schmerzt mein angeschlagener Rücken und ich muss mich sofort an einen sicheren Ort zurückziehen, damit ich endlich mal für ein paar Minuten meine Ruhe habe! Deswegen bleibe ich jetzt auch die meiste Zeit des Tages dort! Gefressen wird nur, wenn es unbedingt sein muss. Geputzt habe ich mich auch schon lang nicht mehr, aber was macht es für einen Unterschied? Morgen früh beginnt ein neuer Tag für mich, den ich wieder mal an meinem sicheren Ort verbringen werde! – und täglich grüßt das Murmeltier!“

⇒ Rückzug, Depression, Unlust am Leben, mangelnde Fellpflege, Futterverweigerung

 

Diego, 5 Jahre

„Ich habe das seit kurzem so ein Problem! Mein Katzenkumpel, mit dem ich eine Zeit lang gut verstanden habe, hat damit begonnen, dass er mir alles madig macht. Wenn ich in Ruhe fressen möchte, dann attackiert er mich. Auch zu meiner Wasserschüssel kann ich nicht mehr, weil der Gang zu eng ist und ich jedes Mal mit einem Pfotenhieb rechnen muss. Wenn ich aufs Klo gehe (nur wenn es schon sehr dringend ist!!), dann muss ich immer damit rechnen, dass er angreift, deswegen bin ich immer ganz schnell wieder weg oder suche mir einen sicheren Ort. Seitdem ich das mache, ist das Verhalten meiner Menschen zu mir anders. Sie schmusen nicht mehr mit mir und sie beobachten mich ständig. Ich fühl mich nicht mehr wohl in meiner Haut, deswegen lasse ich den Frust am Sofa aus oder an vorbeigehenden Füssen oder lecke meinen Stress einfach weg!

⇒ Aggression gegenüber Menschen, Artgenossen oder sich selbst

 

Boreout-Syndrom

Aber was viel häufiger bei Katzen zu beobachten ist, ist das Boreout-Syndrom! Die dauerhafte Unterforderung einer Katze!
Einzelkatzen sind hier eher betroffen als Katzen, die einen Katzenfreund an ihrer Seite haben. Eine dauerhafte Langeweile oder Unterforderung führt zu den gleichen Verhaltensauffälligkeiten wie bei einer Überforderung – Zerstörungswut, Unsauberkeit oder Rückzug!

Die Chance an einem Burnout- oder Boreout-Syndrom zu erkranken, liegt bei Wohnungskatzen höher als bei Freigängern, da diese die Möglichkeit haben, sich im Revier ausführlich zu beschäftigen oder ihre sieben Sachen zu packen, um Abstand vom Störfaktor zu gewinnen. Nicht selten kann man beobachten, dass die Katze das Zuhause nebenan plötzlich besser findet.

Ist deine Katze unter- oder überfordert und du weißt nicht, wie du ihr helfen kannst? Es steht bald eine größere Veränderung an und du benötigst vorab Unterstützung, damit deine Katze nicht zu sehr gestresst wird? Dann melde dich bei mir für eine Beratung! Gemeinsam schaffen wir es, dass sich deine Katze in ihrer Haut wieder wohl fühlt!

 

Schnurrige Grüße,
ℳ𝒾𝒸𝒽𝒶𝑒𝓁𝒶

 

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