„Tiere können selbst entscheiden, was für sie gut oder schlecht ist“ Diese Aussage stimmt nicht so ganz – denn dann würde es nicht so viele Vergiftungen geben.
Die Erfahrung, die ich während meines Praktikums sammeln konnte, bestätigt diese Annahme.
Neulich hatten wir beim Tierarzt einen Notfall: Ein Hund hat sich eine große Packung Schokolade „gegönnt“! Das so etwas schnell gefährlich werden kann, wissen sehr viele Tierbesitzer.
Auch für Katzen führen sehr viele Pflanzen, Lebensmittel, Reinigungsmittel zu Vergiftungen und im schlimmsten Fall zum Tod!
Pflanzen: Die Mehrheit unserer Zimmerpflanzen ist giftig für unsere Katzen (z.B.: Weihnachtsstern, Tulpen, Efeu)! Deswegen sollten sich vor allem neue Katzenbesitzer darüber informier, bevor eine Katze einzieht. Auch der Verzicht auf Pflanzen und Blumen in der neuen Katzenbehausung ist eine Alternative.
Lebensmittel:
Schokolade: Die Kakaobohne enthält Theobromin. Dieser Giftstoff wird nur langsam bis gar nicht ausgeschieden und reichert sich im Blut an. Je dunkler die Schokolade, desto höher der Theobromin Gehalt. Theobromin kann zu Herzrasen, Muskelzittern, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und sogar zum Tod führen.
Lauchgewächse (z.B. Zwiebel, Schnittlauch, Knoblauch): enthalten giftige Schwefelverbindungen, die die roten Blutkörperchen der Katze zerstören. Diese Vergiftung kann zu Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizungen und Blutarmut (=Anämie) führen.
Avocado: Enthält das Toxin (=Gift) Persin, dass im Fruchtfleisch und im Kern enthalten sein kann und sehr giftig für viele Tier ist. Dieser toxische Inhaltsstoff kann zu Magen-Darm-Beschwerden, Herzmuskelschwäche, Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen und sogar tödlich für das Tier sein.
Reinigungsmittel: Fast jedes Reinigungsmittel ist giftig, da es nur in den seltensten Fällen aus ungefährlichen Stoffen hergestellt wird. Deshalb ist es ein Muss Putzmittel sicher aufzubewahren, damit Katzen gar keinen Zugriff darauf haben.
Medikamente: Oft kommt es auch vor, dass Menschen ihren Tieren Medikamente aus der Humanmedizin verabreichen. Davon ist dringend abzuraten, da viele Medikamente und deren Wirkstoffe giftig für Katzen sind – z.B. Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol!
Wie kann man als Katzenbesitzer eine mögliche Vergiftung erkennen? Da die Symptome variieren, können mögliche Erscheinungen z.B.: Durchfall, Erbrechen, vermehrter Speichelfluss, Schwindel, Lähmung, erweiterte Pupillen und Krämpfe sein.
Einige Lebensmittel sind zwar nicht giftig, aber trotzdem gefährlich für die Gesundheit unserer Katzen. Dazu gehören z.B. Milchprodukte! Was? Milch soll schädlich sein? So ein Schwachsinn!
Hier muss man unterscheiden, ob es sich um ein Kitten oder eine Katze handelt! Kitten werden von ihrer Mutter mit Muttermilch gesäugt. In dieser Zeit besitzen Kitten die Fähigkeit, das Enzym Lactase zu produzieren, das den Milchzucker (Laktose) in der Milch spaltet. Somit wird die Milch für das Kitten bekömmlich und gut verträglich. Nach der Säugezeit, wenn das Kitten auf feste Nahrung umgestellt wird, sinkt die Produktion der Lactase. Die Folge ist, dass die Milch nicht mehr gut verdaulich bzw. verträglich ist, weil der Milchzucker nicht mehr aufgespalten werden kann. Mögliche Auswirkungen können Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen sein.
Das sind nur einige Beispiele! Unter diesem Beitrag findest du eine Liste über giftige und gesundheitsschädliche Lebensmittel/Pflanzen, die regelmäßig aktualisiert wird.
Bei meiner Erste-Hilfe-Beratung für Katzen, lernt der Besitzer u.a. wie man Symptome einer Vergiftung rechtzeitig erkennen kann. Mögliche Erscheinungen können z.B. Durchfall, Erbrechen, Schwindel, Lähmungserscheinungen sein. In einem Vergiftungsfall (und sei es nur der Verdacht) ist IMMER ein Tierarzt aufzusuchen!
Hast du Fragen zu diesem Thema oder interessierst du dich für eine Beratung zur Erste Hilfe bei Katzen, dann kontaktiere mich für ein persönliches Beratungsgespräch!
Liebe Grüße,
Michaela